Online-Rezepte vs. Buchform

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Online-Rezepte vs. Buchform

Ein Buch in der Hand zu halten, ist für viele Menschen wieder etwas Besonderes geworden. Vielleicht weil man zum allgegenwärtigen Smartphone und Computer eine Alternative sucht. Die Buchverkäufe stagnieren nicht und bleiben stabil. Der E-Book-Absatz eines einzelnen Buches beträgt gerade einmal 3 %, sodass sich die Umsätze über Hardcover und Paperbacks immer noch lohnen. Überhaupt ist es ein Signal dafür, dass die Kunden immer noch ein gedrucktes Buch in den Händen halten möchten. Doch es gibt Spezifikationen zwischen einzelnen Buchkategorien. Kochbücher haben viel mehr Bilder als Texte in Romanen zum Beispiel.

Texte und Buchstaben können bei hoher Luftfeuchtigkeit verwischen, wenn sie mit den Fingern berührt werden. Gleichzeitig sorgt die Feuchtigkeit auch für eine mögliche „Wellung“ der Buchseiten. Wenn mit Wasser und co. gekocht wird, nimmt die Luftfeuchtigkeit und Wärme im Raum stark zu, die sich auch auf das Buch auswirkt. Das ist bei einem E-Book und Computer oder einem Smartphone wieder nicht der Fall, auch wenn dieses auch Wasser abbekommen und beschädigt werden kann.

Ein Buch kann beschädigt werden oder zum Beispiel durch Feuchtigkeit seine Farbe verlieren. Schweiß ist ätzend und greift die Buchseiten an. Deswegen werden in Archiven und Bibliotheken auch Handschuhe beim Anfassen der alten Bücher verwendet. Dadurch werden die unersetzlichen Bücher nicht beschädigt. Dazu zählen auch Kochbücher mit Rezepten, die es gar nicht mehr gibt. Moderne Drucke, wie Kochbücher mit bunten Farben und Bildern, enthalten Weißmacher, die die Bücher besser erhalten. Dennoch können Blätter und co. einknicken und während des Gebrauchs beschädigt werden, besonders dann, wenn man das Buch beim Kochen verwendet. Dort können schnell Spritzer vom Kochprozess auf dem Buch landen oder wenn man den Esstisch als Unterlage benutzt, aber das Buch nicht währenddessen in der Hand halten kann. Bei einem E-Book-Reader oder einem Computer kann dasselbe Problem entstehen, aber vielleicht druckt man sich die Rezepte ab. Das geht sowohl online als auch über einen Scan des Buches. Das Blatt Papier kann ja gleichzeitig als „Schmierpapier“ im wahrsten Sinne des Wortes verwendet werden.

Ein Online-Portal kann aktualisiert werden, ein Buch müsste eine neue Auflage bekommen, die wieder mit hohen Kosten des Verlags verbunden ist, was beim Online-Portal nicht unbedingt der Fall ist beziehungsweise die Kosten für Texter und Redakteure unter Umständen geringer sind. Wenn das Buch nur als E-Book angeboten wird, dann ist eine Neuauflage natürlich auch leichter umzusetzen als ein Hardcover oder Paperback. Bewertungen im Online-Portal können ein Rezept aktualisieren und verbessern, um bei einer Verbesserung der Gesamtseite darauf zurück zu greifen. Die Portionen können ständig ausgerechnet werden, was bei einem Buch im eigenen Kopf geschehen muss, wenn es im Buch keine „Verhältnisrezepte“ mit mehreren Mengen und Möglichkeiten gibt.

Virtuelle Reisen im Internet (ein elektronischer Esstisch) können die haptischen Elemente noch nicht ersetzen. Dazu müsste es eine Funktion geben (zum Beispiel Geruchsfernsehen), um das Rezept und Essen aus dem Bildschirm zu greifen, sodass alles am „Auge hängt“, aber bekannterweise „isst“ ja das Auge immer mit.

Das ist aber sowohl beim Buchlesen oder in den Online-Portalen der Fall, sodass dort kein Unterschied besteht. Im Buch gibt es ein Register, im Online-Portal eine Suchfunktion, die aber individuelle Möglichkeiten bietet, um das Rezept leichter zu finden. Bücher können verschenkt werden, sodass das Kochen eine persönliche Note bekommen kann. Online-Portale sind dagegen immer abrufbar und möglicherweise unpersönlicher.

 

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