In jedem Bücherregal eines Kinderzimmers sollten die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm stehen. Obwohl sie im Laufe der Jahre bereits oft aufgrund der angeblichen Grausamkeit in der Kritik standen, sind sie wertvolles und zeitloses Kulturgut. Wie arm wäre eine Kindheit, die nicht durch das Erzählen und Vorlesen von Märchen angereichert wäre mit bunten und phantastischen Geschichten über gute Feen, selbstlose Helden, verzauberte Prinzen und wunderschöne Prinzessinnen? Märchen bilden und bereichern die innere Welt von Kindern und sollten niemals in Vergessenheit geraten; bei zu grausam anmutenden Passagen kann auch eine “entschärfte” Version durch Vorlesen erzählt werden.
Trotz aller auf dem Buchmarkt herrschenden Vielfalt gibt es Konstanten, und die Werke mancher Autoren verlieren niemals an Aktualität. Dies ist vor allem der Fall bei den Kinderbüchern der schwedischen Autorin Astrid Lindgren. Egal, ob ein Kind durch Pippi Langstrumpf lernt, dass man große Macht besitzen kann, ohne diese zu missbrauchen, ob es durch die Brüder Löwenherz lernt, dass wahre Liebe und Treue auch im Tod bestehen kann und Zusammenhalt stark macht, oder ob es mit den Kindern von Bullerbü durch Wiesen und Wälder tobt und dort die Schönheit der Natur erfährt, die Bücher von Astrid Lindgren sind von unschätzbarem Wert für Kinder und im Grunde für Menschen jeden Alters.
Zu den Großen im Bereich der Kinderliteratur zählt auch Michael Ende, der Schöpfer zahlreicher phantastischer und phantasievoller Geschichten. Wer ein Buch Michael Endes aufschlägt, unternimmt zusammen mit Jim Knopf spannende Lokomotivreisen durchs Lummerland, er hilft dabei, den satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch zu brauen, er kämpft mit der geheimnisvollen Momo gegen die Grauen Herren, oder er unterstützt den jungen Bastian bei der Rettung Phantasiéns und der Kindlichen Kaiserin. Endes Bücher und Gestalten sind ebenso vielfältig wie phantasievoll und zeigen, dass das Gute stets über das Böse triumphiert.
Ein Klassiker unter den Kinderbuchautoren ist Otfried Preußler, der Erfinder so lustiger und kindgerechter Figuren wie der kleinen Hexe, des kleinen Gespenstes, des kleinen Wassermanns oder des Räubers Hotzenplotz. Einfach, kindgerecht und ansprechend entwirft er kleine Welten voller bunter und lebendiger Figuren, die mit Spaß und Spannung durch lustige Abenteuer führen.
Ebenfalls einzureihen unter die kreativen Schöpfer phantasievoller Gestalten für das Universum der Kinderliteratur ist Paul Maar, der geistige Vater des Sams, das stets an Samstagen erscheint und mit einem Körper voller Wunschpunkte mit seinem Entdecker Herrn Taschenbier von einem Wunschschlamassel ins nächste taumelt. Bei aller Verspieltheit zeigen die Geschichten doch in liebevoll versteckter Pädagogik, dass mit großer Macht große Verantwortung einhergeht und dass manche Wünsche nicht erfüllbar sind und deshalb mit Bedacht gewählt werden müssen.
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