Die 5 lesenswertesten Romane

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Die 5 lesenswertesten Romane

Von Liebe und Tod, von der Kunst und vom Leben und von der Unmöglichkeit, beides zu vereinigen, erzählt Robert Schneiders 1992 erschienener Roman „Schlafes Bruder“. Angesiedelt in einem von Inzucht geprägten Bergdorf im Voralbergischen, entspannt sich die Geschichte um den jungen Sonderling Johannes Elias Alder, ein ebenso ungewöhnlicher wie begabter Mensch, der sich als Autodidakt das Orgelspielen beibringt und nur in den Sphären der Musik seiner lieblosen Umgebung und der unglücklichen Liebe zur schönen Elsbeth entfliehen kann. Sprachgewaltig und atmosphärisch schildert der österreichische Autor die Tragik des exzentrischen Künstlers, der seine Liebe bis hinein in die letzten Konsequenzen hinein lebt.

Es gibt viele schwierige Situationen, mit denen sich ein Mensch im Laufe der Zeit konfrontiert sieht, die schwierigste von allen aber ist die Bewältigung des Lebens selbst. Das Leben und das große Glück der kleinen Momente ist auch Thema des 1997 erschienenen Romans „Dienstag bei Morrie“ von Mitch Albom. Anrührend berichtet der Autor vom Schicksal seines todkranken Professors Morrie Schwartz, der seinem Studenten weitaus mehr erteilt als wissenschaftliche Lektionen. Das Leben selbst lehrt er ihn in den immer dienstags stattfindenden Besuchen, und die Erkenntnis aus diesen Lehren gibt Albom in seinem Büchlein an den Leser weiter.

Die Welt kann zwischen zwei Buchdeckel gepresst werden, dies erkennt die kleine Hildegard Palm, Protagonistin des Romans „Das verborgene Wort“. Das zweite Prosawerk der deutschen Lyrikerin Ulla Hahn erschien 2001 und berichtet in teils autobiographischen Strukturen von der Kindheit und Jugend eines Mädchens in der rheinisch-katholischen Provinz in der deutschen Nachkriegszeit. Als Kind aus einer einfachen Arbeiterfamilie erschließt sich die kleine Hilla die große Welt der Wörter und eckt mit ihrer Belesenheit und ihrer Bücherliebe immer wieder in ihrer geistesfeindlichen Umgebung an. Den engen Grenzen ihrer Welt entflieht sie durch ihre Bücher, die ihr zu teuren Weggefährten werden in der problematischen Zeit des Heranwachsens, der Pubertät, der Konfrontation mit dem anderen Geschlecht und bei all ihren Kontroversen mit den Gepflogenheiten des Elternhauses.

Bekannt wurde die amerikanische Schriftstellerin Sylvia Plath vor allem durch ihre eindringliche und ebenso schwermütige wie wortgewaltige Lyrik. Ihr Roman „Die Glasglocke“, der in stark autobiographischen Zügen das Mädchen Esther Greenwood durch den Sommer 1953 begleitet, schildert in eindringlicher Offenheit die Zerrissenheit der Protagonistin, die sich dem Frauenbild der 1950er Jahre nicht unterzuordnen weiß und im Spannungsfeld der gesellschaftlichen Anforderungen ihrer Schwermut und ihren Depressionen unterliegt. Eng angepasst an die Lebenslinien der Autorin entwirft die Geschichte ein Zeitgemälde, das dem Roman posthum den Rang eines Kultbuches der Frauenbewegung sicherte.

Der Zerrissenheit des menschlichen Daseins widmet sich auch Hermann Hesses 1927 erschienener Roman „Der Steppenwolf“. Der Protagonist Harry Haller leidet zwischen den zwei Seiten seiner Persönlichkeit, der bürgerlichen und angepassten Hälfte und seiner „Wolfsnatur“, die ihn daran hindert, seinen Platz im Leben zu finden. Der Weg des einsamen Steppenwolfes, der Versöhnung und Frieden findet im Humor, wurde vor allem in der Hippie-Bewegung zum Kultbuch einer Generation.

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